KiKK-Ergänzungsstudie bzw. KiQK Studie – Teil 1 und 2

Lexi-AAIEs handelt sich um einen „Repaste“ (Copy/Paste) zweier Blogbeträge, die ursprünglich auf n-tv Metropolis-Blog unter den inzwischen offline stehenden Links KiQK-1 (01.12.2007) sowie KiQK-2 (02.07.2008) veröffentlicht worden sind. Sinn und Zweck dieser Veröffentlichung besteht ausschließlich darin, einen scharfen Link zu den betr. Beiträgen zu liefern, um sie anderswo verlinken zu können. Eine Diskussion über die hier zitierten Beiträge findet daher vorliegend nicht statt.

Teil 1: KiQK-1

» Da ich gut ein halbes Jahr nach der KiKK-Studie (steht für „Kinder-Krebs in der Nähe von Kernkraftwerken“ 🙄; nomen est omen…) immer noch nicht aus dem Staunen über den genialen wissenschaftlichen Ansatz herauskomme, vgl. http://n-tv.hosted-by-metropolis.de/foren…, habe ich mir nun vorgenommen, eben diesen Ansatz irgendwie auf einen anderen Untersuchungsgegenstand zu extrapolieren. So wählte ich für die gewissermaßen methodische Fortsetzung der KiKK-Studie nicht von ungefähr einen Namen, der sich sehr ähnlich anhört: die “KiQK”-Studie.

Unterstellungen, wonach in diesem Namen das “IQ” mit verbrämt wäre, möchte ich vorab als böswillig zurückweisen 😉. Ansonsten fiel meine Wahl auf den Zusammenhang zwischen den relativen Zustimmungsraten der Bevölkerung zur Kernenergie auf der einen und den Resultaten der PISA-Studie in der Disziplin “Mathematik” aus dem Jahre 2006 auf der anderen Seite.

Schade, dass es keine PISA-Disziplin “Physik” oder gar “Kernphysik” gegeben hat – wäre außerordentlich interessant gewesen. Aber was soll’s. Schließlich ist Mathe die Grundvoraussetzung fürs Verständnis physikalischer Zusammenhänge, also her damit.

Voilà! Von den 57 gewerteten Ländern knüpfe ich mir die besten 20 vor. Und gleich auf den ersten Blick… Donnerwetter Leute, wenn das keine Korrelation ist! Ich spiele mit den Zahlen ein wenig hin- und her, füttere damit einen Compi und habe dabei die folgende (KiQK-) Formel errechnet:

Q=(P-460)/100  bzw.  Q=P-460 [%]
————————————————–

P: Die erzielte Punktezahl bei der PISA-Studie “Mathematik” im Jahre 2006;
Q: Die relative Zustimmung der Bevölkerung zur friedlichen Nutzung der Kernenergie.

Lt. dieser Formel müsste sich das Q, also die prozentuale Zustimmung zur Kernenergie, in den 20 stärksten Ländern der PISA-Studie “Mathematik” wie folgt darstellen (bzw. 2006 dargestellt haben):

Taiwan         89%
Finnland       88%
Hongkong       87%
Südkorea       87%
Niederlande    71%
Schweiz        70%
Kanada         67%
Macao          65%
Liechtenstein  65%
Japan          63%
Neuseeland     62%
Belgien        60%
Australien     60%
Estland        55%
Dänemark       53%
Tschechien     50%
Island         46%
Österreich     45%
Slowenien      44%
Deutschland    44%

Demnach errechnet die obige KiQK-Formel haargenau die Q-Werte für denjenigen Länder, wo diese durch Umfragen ermittelt worden sind – da gibt es, je nach Umfrage, allenfalls eine Abweichung im 1-stelligen Prozentpunktbereich und somit kann’s mein Konfidenzintervall mit demjenigen aus der KiKK-Studie allemal aufnehmen. Mehr noch: Wir können uns teure Umfragen für die noch nicht untersuchten Länder (etwa ehem. Kronkolonien) glatt sparen, denn ich behaupte, die Resultate mit einer hohen Genauigkeit vorhersagen zu können! Wenn das kein Gewinn für die Volkswirtschaft ist…

Und das wäre es auch schon zu der KiQK-Studie. Soziopolitische und sonstige Schlussfolgerungen möchte ich den Lesern/Innen überlassen. Und sollte ich jemanden damit auf die Palme gebracht haben, so habe ich meiner inständigen Bitte um Entschuldigung lediglich hinzuzufügen, dass diese mit der “KiKK” mindestens ebenbürtige Studie den Steuerzahler nicht einen Penny gekostet hat – von ein wenig bioelektrischer Energie des Verfassers sowie elektrischer Energie seines Computers einmal abgesehen.

In diesem Sinne, mit herzlicher Empfehlung an das KiKK-Team 😀 «

Teil 2: KiQK-2

» Vor knapp einem halben Jahr untersuchte ich im Rahmen der KiQK-Studie http://n-tv.hosted-by-metropolis.de/foren…) den Zusammenhang zwischen der erzielten Punktezahl bei der PISA-Studie “Mathematik” des Jahres 2006 und der relativen Zustimmung der Bevölkerung der jeweiligen PISA-Länder zur Kernenergie. Die damals ermittelte KiQK-Formel:

Q=(P-460)/100  bzw.  Q=P-460 [%]
————————————————–

P: Die erzielte Punktezahl bei der PISA-Studie “Mathematik” im Jahre 2006;
Q: Die relative Zustimmung der Bevölkerung zur friedlichen Nutzung der Kernenergie.

lieferte auch diejenigen “Q”‘s, die unseren Erfahrungswerten ziemlich genau entsprachen – von einer knapp 90-prozentigen Zustimmung in Finnland, Südkorea oder Taiwan, über recht exakte Werte fürs Mittelfeld (Canada, Schweiz, Japan etc.) bis hinunter zu den 44% für Deutschland und Österreich.

Nun kennen wir seit gestern die Resultate der (nationalen) PISA-E-Studie und da liegt es nahe zu untersuchen, ob diese P/Q-Korrelation auch hier Bestand hat oder damals eher eine Zufälligkeit war. Im Gegensatz zu der KiQK-Studie I liegen uns nun neben den Resultaten in Mathematik auch noch die in Naturwissenschaften vor, was ich seinerzeit vermisst habe. Um aber die Grundlage der Studie nicht ganz zu verändern, lege ich jeweils die Durchschnittswerte aus beiden PISA’s als P-Werte zugrunde. Voilà:

Zunächst schauen wir auf den Bundesdurchschnitt. Sicherlich ist es für alle überaus erfreulich, dass sich gegenüber 2006 Verbesserungen gleich um einige Prozentpunkte ergeben haben. Aber können wir gleichzeitig auf eine bundesweite Zunahme der Zustimmung zur Kernenergie von 44% auf ca. 50% schließen? Ich meine, es steht außer Frage, dass da eine Verschiebung seit 2006 stattgefunden hat. Man braucht sich nur zu vergegenwärtigen, welch gewaltiger Mobilisierung der öffentlich-rechtlichen Fernsehmacht es bedurfte, um einem so fossilisierten Ritual wie dem Castor-Transport zu einem Stück nostalgischen Glanz zu verhelfen. Nächstes Mal schlage ich vor, man interviewt Ingolf Lück, der von Gorleben aus die Grüße “an alle Geräte zuhause” aussendet… :mrgreen:

Aber zurück zum Thema. Schauen wir auf die jeweiligen Bundesländer einzeln, so müssen wir uns die Augen aber mächtig reiben. Denn das, was seinerzeit als Satire auf die Methodik des KiKK-Teams gedacht war, scheint sich nun zu einer fundierten Theorie zu entwickeln und das ohne Tricks á la Ausschluss von negativen/positiven Anomalien etc. Dass eine Korrelation zwischen “Q” und z.B. dem Anteil von Rot-Grün in den jeweiligen Landesparlamenten besteht, dürfte wohl offensichtlich sein. Schaut selber hin:

Sachsen          72%
Bayern           68%
Baden-Württ.     60%
Thüringen        60%
Sachsen-Anhalt   49%
Rheinland-Pfalz  48%
Mekl.-Vorpommern 47%
Brandenburg      47%
Saarland         45%
Hessen           44%
Schl.-Holstein   43%
Berlin           43%
NRW              38%
Niedersachsen    38%
Hamburg          33%
Bremen           22%

An dieser Stelle will all den Foristi danken, die hier eine Aufklärungsarbeit geleistet habenausdrücklich auch denjenigen von der A-A-Fraktion. Denn auch wenn deren Posts nicht dafür gedacht gewesen sein dürften, die Zustimmung zur Kernenergie zu erhöhen, so haben sie genau dies bewirkt und außerdem hat ein erhöhter Wissensstand noch nie und niemandem geschadet… «