Quantencomputing auf „AG Energetik“?

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NichtLinearKrystal
Erzeugung von verschränkten Photonen im nicht-linearen Krystal. Quelle © BBC.uk.com

Man kann sich vortrefflich die Frage stellen, was denn ausgerechnet die Quantenmechanik in einer AG Namens „Energetik“ verloren hat 👿 – und erst recht etwas so ausgeflipptes wie das Quantencomputing. Im Folgenden versuche ich auf diese Fragestellungen einzugehen, wobei – auch wenn ich mit Quantenmechanik beginnen werde – soviel sei vorweggeschickt, dass das Quantencomputing im weiter gefassten Sinne des Wortes sogar noch eher mit Energetik zu tun hat, als die Quantenmechanik im Allgemeinen… aber langsam, eins nach dem anderen.

Einer der naheliegenden Gründe, der für das ganze „Quanten-Zeugs“ auf AG-Energetik spricht, findet sich offensichtlich im Bereich des Didaktischen. Denn das Haupanliegen der AG Energetik ist ja die wissenschaftlich fundierte Aufklärung und zwar insbesondere da, wo diese Aufklärung u.U. alles andere als erwünscht ist. Das Wissen z.B. um die wahren Erfolgsaussichten der sog. „Energiewende“, der Wirkungsgrade und EROI’s der „Erneuerbaren Energien“, deren Impact in unsere Biosphäre etc. kann existentiell gefährdend sein z.B. für bestimmte Interessensgruppen (vgl. E.ON SE-Sperre wg. der Studie zum Impact der EE’s in die Biosphere) oder aber auch für die Politik – vor allem dann, wenn diese irgend etwas in den Rang der absoluten Wahrheit erhoben hat.

AufRadPusten
Aufs-Rädchen-Pusten im Physik-Unterricht – eine Versinnbildlichung der atomfernen Erziehung 😉 Quelle © Deutsche Umwelt Aktion e.V.

Mittleweile gibt es gar Bereiche der Wissenschaft (nicht etwa der Technik, die man im Einzelnen vortrefflich kritisieren kann!), die ganz offen als „nicht zeitgemäß“ bezeichnet werden; demnach seien sie nicht PC-konform – und mit „PC“ ist leider Gottes nicht der „Personal Computer“ gemeint…

Déjà-vu? Für mich persönlich zwar nicht, was ich allerdings nur der Gnade der späten Geburt zu verdanken habe, aber die Betagteren unter uns wissen noch zuweilen gut zu berichten von einer Zeit, als die Quantenphysik die „jüdische Physik“ war, während z.B. die klassische Mechanik als rein deutsch und arisch galt…

Also doch Déjà-vu..? Na ja, immerhin werden hierzulande Bücher über die „Atomkraft“ verbrannt (indem sie z.B. aus dem Schulprogramm genommen und wegen etwa neuer Rechtschreibung nicht mehr aufgelegt werden 😳) und Aufs-Rädchen-Pusten gilt als die moderne deutsche ➡ Physik…

➡ Allerdings, um Mißverständnissen vorzubeugen, will ich an dieser Stelle ganz klar betonen, dass ich mir den Kraftausdruck „Ökofaschismus“ in keiner Weise zu eigen mache 😉 …

KernspaltungJedoch über dieses methodisch-didaktische Momentum hinaus gibt es eine sozusagen naturgemäße Überlappung zwischen Energetik und Quantenmechanik und zwar auf Gebiet der Kernenergie. Hier, kann man sagen, liegt wirklich der Hund begraben 👿. Denn die meist hanebüchene bis vollständige Unkenntnis der Quantenmechanik führt geradewegs zu einer regelrechten Legendenbildung rund um die Kernenergie – von Verklärungen des Energieprinzips und des E = mc 2, über Missdeutungen von Teilchenphysik, Strahlung, Fusion, Fission etc. bis hin zu zuweilen grotesker „Entfesselung“ der nicht zu beherrschenden (starken) Kraft der Atomkerne, mit Bildung schwarzer Löcher im CERN etc. – um nur diese Unfugbeispiele zu nennen… Hier geht es also nicht nur ums Schüren und Aufrechterhalten von Vorurteilen bis hin zu Phobien gegenüber bestimmten Wissenschaften, im Sinne der „atomfernen Erziehung“. Nein, es geht vielmehr um handfeste Unwahrheiten und organisiertes Unwissen!

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So gesehen ist es nur konsequent, dass die Quantenphysik von Anfang an auf der Agenda der „AG Energetik“ (wie auch deren Vorläufer-Blogs) stand. Beiträge über die Hawking-Strahlung oder über das Informationsparadoxon sollten die Hemmschwelle zur Kernphysik nicht zuletzt dadurch senken, indem sie die Schönheit der Quantenphysik darstellten. Ja, Quantenmechanik birgt eine einmalige Schönheit in sich – vgl. etwa Bekenstein’s Entropie

Nun wird möglicherweise der zunehmend ungeduldiger werdende Leser langsam einwenden, naja, Quantenmechanik vor dem Hintergrund der Kernenergie schön und gut, aber was hat das alles bitte ausgerechnet mit Quantencomputing zu tun?

RichardFeynman
Richard P. Feynman, (1918 – 1988) Quantenphysiker und Nobelpreisträger 1965, einer der entscheidenden Ideengeber in Sachen Quantencomputing, ist seit den Anfängen der „AG Energetik“ deren spirituelles Vorbild.

Gut, auch diese Fragestellung hat natürlich die o.e. methodisch-didaktische Komponente. Denn auch das Quantencomputing hat den falschen (da nicht PC-konformen) Stallgeruch und ist von daher eine Wissenschaft, die man nicht wirklich braucht.

Aber so einfach will ich es mir nicht machen – vielmehr werde ich den Bogen hinüber schlagen, indem ich einen wenig beachteten -Post, den ich leider nicht mehr parat habe, hier im Groben wiedergebe. So geschah es im Jahre 2014, als in einen von Zukunfts-Defätisten dominierten Thread auf einmal wie aus dem heiteren Himmel ein -Post hineinplatzte, der es in sich hatte… Fast schon in einer Art Kurzessay zeichnete der Autor ➡ wunderschön unsere zukünftige Welt, in der die Computer so ziemlich alles für uns übernehmen – von der Steuerung der Wirtschafts-, Währungs- und Verkehrs- Infrastruktur, über Smartgrids etc. bis hin zur Entschlüsselung des menschlichen Genoms, mit präventiver Diagnostik u.v.m. Der Beitrag endete sodann mit einem unnachahmlichen Satz: „Diese schöne Welt des Komforts, langer Lebenserwartung etc. wird eine unvorstellbare Menge an Energie benötigen; diese Energie wird Kernenergie sein“ .

➡ sollte er einmal zufälligerweise diesen Beitrag lesen, möge er sich bitte kurz melden. :mrgreen:
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blochsphere
Quelle © yalescientific.org

Unnachahmlich an diesem Satz finde ich insbesondere dessen Absolutheit, die doch stark an physikalische Gesetze erinnert. Da gibt es kein „kann nur … sein“ oder „wird überwiegend … sein“ o.ä. – nein, „es wird“ einfach und zwar ohne Ausrufezeichen… wirklich Klasse!

Jetzt wissen wir aber immer noch nicht, was das ganze mit dem Quantencomputer zu tun hat. Nun, bereits damals in dem besagten Thread – aber auch in anderen Diskussionsrunden, in denen ich mir erlaubt habe dieses Argument vorzubringen – kam von einigen (wenn auch nicht von sehr vielen) ein Einwand, den ich dem halbwissenden Gutmenschentum zuordnen würde: Quantencomputer würden ja demnach binnen Sekunden dasselbe errechnen, wozu klassische Computer Jahrtausende brauchen; ergo, diese „Welt“ ist durchaus mit „freier Energie“ erreichbar 🙄, also brauchen wir die Kernenergie gar nicht. Anders ausgedrückt, unser aller Glück liegt nicht in der „unvorstellbaren Menge an Energie“ sondern in deren Einsparung, zu der freilich auch der Quantencomputer einen wichtigen Beitrag wird leisten kann… Ja eben. Um zu untersuchen, wie hoch dieser Beitrag ausfallen und worin er evtl. bestehen könnte, hat Quantencomputing – neben anderen quantenmechanischen Aspekten – gerade in der „AG Energetik“ Einzug erhalten.